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Solarfahrzeug

Solarfahrzeuge erhalten den Großteil ihrer Antriebsenergie direkt von der Sonne. Sie sind dazu auf der Oberfläche mit Solarzellen bestückt, die die Sonnenenergie auf dem Fahrzeug in elektrischen Strom umwandeln. Sie sind eine Form von Elektromobilen. Häufig führen sie auch einen Energiespeicher (meist Akkumulatoren) mit sich, um auch bei schlechter Beleuchtung oder Bewölkung zumindest für eine begrenzte Zeit fahrtüchtig zu bleiben. Elektrofahrzeuge, die ihre elektrische Energie ausschließlich von einer stationären Fotovoltaikanlage beziehen und dort ihre Energiespeicher aufladen zählen nicht zu den Solarfahrzeugen, obwohl auch sie rein mit Solarenergie fahren. Diese Fahrzeuge sind Elektromobile im Netzverbund.

Bei optimaler Sonneneinstrahlung können die Hochleistungs-Solarzellen der Experimentalfahrzeuge bis zu 2,25 kW (Nuna2 NL) elektrischer Leistung bereitstellen (Fossil PKW ca. 35-100 kW). Solarfahrzeuge sind Versuchsträger für sparsame Automobile (siehe: Twike, CityEL, Toyota Prius, Honda Civic IMA) und Leichtbau.

Solar Rallye

Verschiedene Organisationen veranstalten weltweit regelmäßig Rennen mit Solarfahrzeugen.

Als Höhepunkt gilt das Rennen quer durch Australien, die World Solar Challenge, die alle zwei Jahre durchgeführt wird. Dabei erreichten die Spitzenreiter auf einer Strecke von etwa 3.000 km Durchschnittsgeschwindigkeiten von über 90 Stundenkilometern (Stand 2003). Die sonnenlosen Nachtstunden werden nicht berücksichtigt. Tagsüber werden Etappen gefahren, deren Ergebnisse aufaddiert werden. Der Rekord steht bei 830 km/Tag, aufgestellt vom niederländischen Solarmobil Nuna II im Oktober 2003. 1993 nahm auch das unbemannte Solarluftschiff LOTTE2 an der Rallye teil.

Die Fahrzeuge benötigen auf 100 km lediglich 0,17 Liter Benzinäquivalent bei 300 kg Gewicht. Dies ist das wichtigste Merkmal dieser Solarmobile, die Geschwindigkeit ist limitiert durch die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf den öffentlichen Strassen. Die nächste Tour startet am 25. September 2005 in Darwin Australien.

Schifffahrt

Solarboote oder Solarschiffe werden bereits im Alltag eingesetzt. Auf einigen Binnengewässern (z.B. Alster/Hamburg, Bodensee, Spree/Berlin) werden sie als Vergnügungsschiff oder Fähre eingesetzt. Ihre Antriebsleistung liegt im Bereich von etwa ein bis fünf Kilowatt. Diese geringe Motorisierung schränkt das Aktionsfeld der Boote jedoch ein.

Im Gegensatz zu Elektrobooten nutzen Solarboote ausschliesslich die direkte Sonnenstrahlung als Energiequelle. Somit haben sie - ähnlich einem Segelboot - praktisch unendliche Energiereserven. Im Unterschied zu Segelbooten eignen sie sich vor allem auch zum Befahren von Kanälen und Flüssen. - Bereits 1989 gelang der BASILISK eine Rundfahrt Basel - Koblenz - Trier - Saarbrücken - Strassburg - Basel, im November 1990 sogar eine Fahrt von Basel zu den Balearen (2000 km). Die Erfahrung zeigte, dass seegängige Solarboote mit Vorteil Hilfssegel benutzen um auch bei windigem Wetter und Seegang voll seetüchtig zu bleiben.

Die Gaienhofen (Berlin) legte in der Zeit von Juni 2000 bis Oktober 2003 5000 km zurück. Im Sommer 2003 benötigte das Solarschiff lediglich zwei Ladungen aus dem Stromnetz. Insgesamt wurden mehr als 4000 Passagiere befördert.

Raumfahrt

Eine kleine, aber recht erfolgreiche Nische haben Solarfahrzeuge in der unbemannten Raumfahrt erobert. Sie wurden bereits eingesetzt um die Oberfläche anderer Himmelskörper zu erforschen. So erkundeten die Landefahrzeuge Lunochod 1 und 2 bereits Anfang der 1970er Jahre den Mond. Die Solarmobile Pathfinder, Spirit und Opportunity führten Untersuchungen auf dem Mars durch. Die Solarzellen unterstützten dabei die mitgeführten Akkumulatoren bzw. luden diese wieder auf. Die Mission von Lunochod 2 musste beendet werden, nachdem die Solarzellen durch aufgewirbelten Staub bedeckt waren.

Das Ionentriebwerk nutzt in der Ausführung als Solar-Ionenantrieb die elektrische Energie aus Solarzellen um ein ionisiertes Gas zu beschleunigen und mit dem Rückstoß Raumfahrzeuge anzutreiben.

Siehe auch

Weblinks