WindparkEin Windpark, im Englischen windfarm genannt, ist eine räumliche Ansammlung von Windenergieanlagen. Er entsteht durch das vermehrte Aufstellen dieser Anlagen in windreichen Regionen. Windparks lassen sich in folgende Arten einteilen:
Besondere Windparks
GenehmigungsverfahrenDas BVerwG hat im Juni 2004 entschieden, dass in Deutschland genehmigungsrechtlich eine Ansammlungen aus mindestens drei Windenergieanlagen als Windpark gilt, wenn sie "einander räumlich so zugeordnet sind, dass sich ihre Einwirkungsbereiche überschneiden oder wenigstens berühren." [1] Diese müssen dann nach dem aufwändigeren Bundes-Imissionsschutzgesetz (BImSchG) genehmigt werden, während sonst nur eine Baugenehmigungspflicht besteht. Es ist unerheblich, ob die zu betrachtenden Anlagen mehreren Betreibern zugeordnet werden.FinanzierungWindparks werden entweder durch einzelne Großinvestoren oder durch die Gründung eines geschlossenen Fonds finanziert.PlanungDie Planung erfolg aus einer Hand, es braucht nicht für jede Anlage ein eigenes Genehmigungsverfahren durchgeführt werden, jedoch sind für die Planung von Windparks aufwändigere Verfahren und Gutachten notwendig.Abstand der AnlagenUm die gegenseitige Beeinflussung der Anlagen zu minimieren werden die Anlagen mit einem bestimmten Mindestabstand zueinander aufgestellt. Dieser ist hauptsächlich abhängig von der Anlagengröße und der vorherrschenden Windrichtung.Kennzeichnung der AnlagenBei Windparks müssen nur die Anlagen am Rand des Parks mit einer Hinderniskennzeichnung versehen sein. Dazu zählt die farbige Kennzeichnung der Rotorblatt-Spitzen und die Befeuerung bei schlechter Sicht. Innerhalb eines Windparks wird bei neuen Parks das Blitzen bzw. Blinken der Lampen synchronisiert. Teilweise wird dies auch bei älteren Parks nachgerüstet. Der Verzicht auf diese Kennzeichnung spart pro Anlage einen Betrag im fünfstelligen Bereich ein. Multipliziert mit der Anlagenzahl können so 6 bis 7stellige Beträge gespart werden.ErrichtungDie gesamte Infrastruktur kann konzentriert werden. Windparks verfügen meist über einen Netzanschluß zum öffentlichen Stromnetz. Anlagen, Krane und Zuwegung können gleich für mehrere Anlagen genutzt werden. So müssen z.B. die großen Raupenkräne nicht abgerüstet werden, um von einer WEA zur nächsten zu fahren. Kommt es bei der Errichtung einer Anlage zu Verzögerungen, so kann in dieser Zeit an einer anderen Anlage gearbeitet werden.BetriebFür den Stromnetzbetreiber (Energieversorger) erscheinen alle Windenergieanlagen eines Windparkes wie ein einziges Kraftwerk und somit vereinfacht und verbilligt sich z.B. die Einspeisungsabrechnung für den Betreiber des Windparks. Die Regelung eines Windparks erfolgt ebenfalls zentral für den gesamten Windpark. Natürlich verfügt jede Anlage auch über eine eigene Steuerung. Der äußere Betrachter nimmt diese jedoch nicht mehr wahr. Auf diese Weise erreichen große Windparks Einspeiseleistungen von einigen zehn bis z.Z. (2004) etwa 100 MW.Da das bestehende Stromnetz noch nicht auf den Ausbau der Windparks eingestellt ist, kann es zu lokalen Energieüberschüssen kommen, die zu einer Begrenzung der eingespeisten Energie durch den Netzbetreiber führen kann. In der Dena-Netzstudie wurden darüber hinaus die notwendigen Anpassungen, die mit den im Meer geplanten Windparks verbunden sind, betrachtet. Aus Sicht des Stromnetzbetreiber müssen hier virtuelle Großkraftwerke, in großen Entfernung zum Verbraucher, an das Stromnetz angeschlossen werden, was zu erheblichen Investitionen führt. WartungDie Anlagen-Wartung kann konzentriert an mehreren Anlagen durchgeführt werden. Große Fahrtstrecken und -zeiten für die Techniker entfallen. Die Erfahrung zeigt, daß die längere Verweildauer von Wartungs-Technikern auch die Wahrscheinlichkeit steigert, dass ein Techniker bei einer Anlagenstörung vor Ort (im Windpark) ist. Die Reaktionszeiten werden so verkürzt.Offshore-WindparksDie Errichtung großer Offshore-Windparks wird in Deutschland derzeit geplant. Bis auf zwei 4,5 MW-E-112-Anlagen, die sich nur wenige Meter vom Ufer entfernt in der Nordsee befinden (die zweite ist noch im Bau) gibt es in Deutschland noch keine Offshore-WEAs (04/2005). In anderen Ländern, beispielsweise in Dänemark, Niederlande oder England, sind bereits einige Offshore-Parks errichtet worden.Bisher sind in Deutschland vier offshore-Windparks außerhalb der 12-Meilen Zone genehmigt (Quelle: Vestas-HP 08/2004):
Elektrische AnbindungWindparks liefern ihre Energie über Seekabel an die Küste. Dort wird die Energie in das allgemeine Stromnetz eingespeist. Der weitere Ausbau der Windenergie an der Küste macht eine Verstärkung des Netzes dort erforderlich. Dabei sollen bodenverlegte Kabel zum Einsatz kommen, jedoch wird auch das vorhandene Hochspannungs-Überlandleitungsnetz verstärkt und erweitert um die hohen Einspeiseleistungen der Windparks in die Gebiete mit hohem Energieverbrauch tiefer im Land leiten können.Manchmal werden Windparks auch über Anlagen zur Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung an das Stromnetz angebunden, weil diese einen asynchronen Betrieb der Windräder gestatten und die bei derartigen Anlagen unvermeidbaren Schwankungen der Einspeiseleistung ausgleichen können. Derartige Anlagen befinden sich in Dänemark ([HGÜ Tjaereborg) und auf Gotland (HGÜ Visby-Nas). UmweltauswirkungenDer Offshore-Windpark Butendiek westlich von Sylt ist z.B. in einem Europäischen Schutzgebiet nach FFH (Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie) geplant und wird deshalb kontrovers diskutiert. Insgesamt waren 2003 30 deutsche seegestützte Windparks geplant, 24 in der Nordsee und sechs in der Ostsee.Im Dezember 2004 verbot das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie zudem erstmalig zwei geplante Offshore-Windparks in der Ostsee vor Rügen. Betroffen sind die Parks "Adlergrund" sowie "Pommersche Bucht". Begründet wurde die Entscheidung mit den möglichen ökologischen Auswirkungen. Der von Brutvögeln zu Windparks eingehaltene Minimalabstand betragt selten mehr als hundert Meter, obwohl bei einigen Arten wie Enten und Gänsen mehrere hundert Meter benötigt werden. Bei Kiebitzen, Goldregenpfeifern und Pfeifenten zeigte sich in einer wissentschaftlichen Studie möglicherweise ein negativer Effekt auf die Bestandsentwicklung. Ein weiteres Problem kann die Konkurrenz bei besonders windreichem Standorten im Binnenland, zwischen der energetischen Nutzung des Menschen und der Nutzung (Thermik) zur optimalen Flugroute von Zugvögeln sein. Weblinks
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